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Fanpage versus Website: Ein 2.0-Vergleich aus der Praxis October 27, 2010

Posted by Wolfgang Tonninger in Business, Fun, Trends, Wertschöpfung.
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Viel ist die Rede von den neuen sozialen Medien und wie sie die Art und Weise, wie wir kommunizieren und arbeiten, verändern. Es gibt mittlerweile, glaubt man dem Blogpost von Susanne Liechtenecker, (vor allem kleinere) Unternehmen, die glauben, auf eine eigene Website verzichten zu können und statt dessen alles (Energie und Zeit und Geld) in eine Facebook-Fanpage stecken. Frau Liechtenecker kontert mit einer sehr anschaulichen Metapher, indem sie Eigenheim und Hotel miteinander vergleicht:

“Die eigene Website ist die Homebase, auf die man nicht verzichten solle. Eine Facebook Fanpage ist eine Erweiterung des Erreichbarkeitsradius eines Unternehmens. Wie ein Außenposten… oder ein Hotel, in dem ich zu Gast bin, jedoch auch einigen Regeln unterliege. Eine Website ist das Eigenheim, in dem ich zuhause sein und mir auch alles so einrichten kann, wie ich es will. … Auf Facebook wird viel für mich schon gemacht. Es wird dafür gesorgt, dass mein Zimmer=Fanpage oder was auch immer, zur Verfügung steht und aufgeräumt ist, da Facebook der Website Betreiber ist. Aber einrichten und darin machen kann ich nicht was ich möchte, das kann ich nur daheim.”

Das ist ein schöner Ansatz, aber eben nicht mehr. Seine Tiefe erschließt sich erst, wenn man Blogpost und Kommentare zusammen nimmt. Denn die Kommentare sind es, die den Text weiterdenken und erst so richtig interessant machen.

Ernst: “Netter Vergleich, aber er hinkt an einer nicht unwesentlichen Stelle: es ist nicht Eigenheim vs. Hotelzimmer, sondern (teures) Eigenheim vs. (im Fall Facebook: kostenloses) Hotelzimmer. Und ja, da mag vielleicht für eine gutverdienende Familie (= Mittel- und Großbetrieb) ein Eigenheim das Hotel nicht ersetzen können, aber alle mittelprächtig verdienenden Singles würden wohl sofort in die nächste ****-Bleibe wechseln, wenn sie sich dafür die Miete ihrer Gaconniere sparen.”

Gerald: “Finde den Vergleich schon treffend. @Ernst: FB ist nur auf den ersten Blick ein kostenloses Hotelzimmer. Dafür wirst du im Zimmer mit Kameras ständig beobachtet, deine Gespräche mitgehört. Aufgezeichnet wann und wie du dich wäscht, welches Lied du unter der Dusche singst und wie oft du urinierst. An der Rezeption wird weiters penibel in einer Datenbank festgehalten, welche Freunde du hast, wann und mit welchen anderen Gästen du dich triffst und worüber du sprichst. Wann du Essen gehst, welchen Dialekt du sprichst und die Häufigkeit deiner Schimpfwörter und Komplimente ausgewertet. Beim nächsten Besuch lassen sie dich dann vielleicht gar nicht mehr hinein, weil ihnen dein Lied unter der Dusche nicht gefällt.”

Wolfgang: “Möchte dem Vergleich noch einen Aspekt hinzufügen, damit er besser hinken kann: ist es nicht eigenartig, dass wir im Hotel unsere Hüllen fallen lassen, während wir zu Hause im Business-Nadelstreif herumlaufen?”

User generieren content, vervollständigen ihn, denken ihn weiter. Das ist Web 2.0. Und das ist weit mehr als eine Unternehmens-Fanpage auf Facebook – eine zumeist kleingeistig betriebene Unterart des Web 2.0, die leider viel zu bunte Blüten treibt.

Comments»

1. Jo Diercks - October 27, 2010

Interessante Metapher. Ich finde ehrlich gesagt nur, dass er in sofern hinkt, weil es sich bei Eigenheim – Hotel um jeweils “private” Nutzungen handelt. Ich finde daher den Vergleich “Ladengeschäft – Marktstand” treffender. Hierzu habe – im Kontext Karriere-Website – Karriere-Fanpage einiges gebloggt – siehe z.B. http://blog.recrutainment.de/2010/04/30/vortrag-spezielle-anforderungen-an-karrierewebsites-im-web-2-0-bei-der-social-media-personalmarketing-conference-2010/

2. Wolfgang Tonninger - October 29, 2010

Ganz ihrer Meinung! Danke für den Kommentar (plus Link), womit sie ja auch die eigentliche These dieses Beitrags zum Web 2.0 bestätigen, dass Entscheidendes in den Kommentaren kommt 😉

3. eAssessment, SelfAssessment & Employer Branding Blog » Blog Archive » (Karriere-)Website schlägt (soziales) Netzwerk…? Studie liefert interessante Antworten - November 4, 2010

[…] naja…). Im BusinessreadyBlog wurde kürzlich ein ähnliches Bild herangezogen – Hotel vs. Eigenheim… Nun, es ist ja letztlich auch egal, in welche Metapher man die dahinter liegende(n) Frage(n) […]

4. Wolfgang Tonninger - November 19, 2010
5. Wolfgang Tonninger - November 19, 2010

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